26. Spieltag : VfR Aalen - Energie Cottbus

Diesen Gedanken hatte ich heute auch schon mal. Was ist da schon wieder los? Immer wenn Enerige verreckt ist, sei es zu Erst- oder zu Zweitligazeiten, gab es dieses Gefühl, dass die Mannschaft mit anderen Sachen beschäftigt ist als mit Fußballspielen, dass es da Grabenkämpfe gab - zwischen den Spielern oder zwischen Mannschaft und Trainer. Jetzt sind wir im Keller der dritten Liga angekommen und man hat schon wieder den Eindruck, dass da irgendwas nicht stimmt. Spielerisch nicht, aber wahrscheinlich auch menschlich nicht. Herrgottnochmal, das darf doch nicht wahr sein!!

Dass die erste Liga ein willkommener Ausflug war, haben ja immer schon alle gewusst. Dass inzwischen selbst die zweite Liga in schier unerreichbarer Ferne liegt, haben wahrscheinlich auch schon die meisten eingesehen. Aber bitte, dass wir - mit dieser Vergangenheit, mit diesen Mitteln - im Abstiegskampf der dritten Liga stecken, das hätte ich mir vor zwei Jahren noch nicht mal ausmalen können. Seit dem Abstieg wurden so viele Fehler gemacht, so viele falsche Leute eingestellt, so viele falsche Spieler verpflichtet, so viel Geld verschwendet und so viel rumgelabert, für nichts und wieder nichts - das kotzt einen doch nur noch an! Wenn man sich anschaut, was Aue macht, wenn man sieht, wie die mit eigentlich noch geringeren Möglichkeiten wahrscheinlich schnurstracks wieder zurück in Liga 2 marschieren, da könnte ich ausflippen, wie hier in Cottbus versagt wurde - von oben nach unten. Ausflippen! Und da müssen sich die Provinzpossen-Könige von Neubert abwärts alle mal hinterfragen, ob ihnen das Gesehen-werden beim Vip-Dinner eigentlich wichtiger ist als die sportliche Entwicklung dieses Vereins. Die möchte man alle mal am Kragen packen und richtig durchschütteln. AUFWACHEN!!!! HANDELN!!!

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Wenn man es ganz kritisch sieht, muss man festhalten: Benschneider und Krämer waren die ersten zwei kapitalen Fehlentscheidungen, die (fast...) alle anderen falschen Entscheidungen seither nach sich zogen. Ich wähnte uns am Ende der Hinrunde auf einem guten Weg, aber angesichts der Leistungen seit Rückrundenstart (bzw. in diesem Jahr), gibt es da nichts mehr, was einen optimistisch stimmt. Liegt das nun am Trainer? Ist Miriuta auch eine Fehlentscheidung? Oder würden mit diesem Kader selbst Ancelotti, Löw und co scheitern? Waren die Wintertransfers am Ende völlig sinnlos? Ich weiß es nicht. Keiner der drei neuen Spieler konnte bisher seine Verpflichtung wirklich rechtfertigen (wobei man Arimany zugestehen muss, dass bei unserem unterirdischen Gekicke kaum ein Ball im Sturmzentrum ankommt und Lungu mMn schon gute Ansätze gezeigt hat - Cretu hingegen ist bisher weder als RV noch als LV oder MF besonders überzeugend gewesen - alles nur undankbarer Einstiegspunkt oder fehlendes Potential?) und bei einigen Abgängen (Garbu + Mimbala) fragt man sich mittlerweile schon, ob man die nun unbedingt in der Winterpause vom Hof jagen musste.

Grundsärtlich bleibts jedoch dabei: Warum können diese überbezahlten Freizeitsportler nicht einfach mal ganz normal ihren Job machen und ansatzweise bei 100% spielen? Momentan liefert da keiner das ab, was man unter "Normalform" erwarten können sollte. Dieses Spiel heute....da fehlen mir immer noch die Worte.

Energie gibt zur Zeit ein besorgniserregendes, ein erschreckendes Bild ab. Unbegreiflich, aber wahr. :ugly:
This contribution was last edited by Lauschepflock on Feb 20, 2016 at 11:46 PM hours

Falsch geraten.
Wir sollten uns nicht auf die Suche nach dem einen, einzigen Schuldigen. Es gibt quasi nie den Faktor, der alle anderen überstrahlt. Es ist immer eine Kombination. Aber hui, ich habe nicht auf die Spieler/den Trainer/die Führungsriege gezeigt - ist das etwa nicht populistisch?
Ras hat recht, mein Vorschlag ist nur Gedankenspielerei. Ich will nur etwas Verständnis für diejenigen, die hier (mal zu Recht, mal zu Unrecht) so scharf kritisiert werden. Das kennt doch jeder vom Bolzplatz - man liegt 0:5 gegen die Jungs aus der 7c hinten und alle beginnen sich anzuscheißen. Ein ruhiger, analytischer Blick wird benötigt, gerade in Situationen, wo man am liebsten Schreien und toben will. Wenn man damit das Team nicht rettet, zumindest seine Seelenruhe kann man behalten.

Du hast doch - richtigerweise - deine Erwartungshaltung auch schon zurückgeschraubt. Zitat von vorgestern:

Es gab schon einige Beispiele, dass es der Absteiger in der neuen unteren Liga schwer hat, wiederum gegen den Abstieg kämpft. Keine Utopie, zumal bei uns.

Egal.
Vergangenheit ist Vergangenheit. Der Bezug auf erfolgreiche Erst- und Zweitligazeiten von vor Jahren hilft uns keinen Deut weiter. Fakt ist, wir stehen knapp über dem Strich, zudem ein Nachholspiel, kaum Verletzte. Eigentlich gute Voraussetzungen für den angestrebten Klassenerhalt in der 3. Liga.

Indes: Der Trend ist negativ, allgemein, also in allen Bereichen. Sportlich, wirtschaftlich, strategisch, stimmungsmäßig. Bezeichnend die Körpersprache der handelnden Personen. Exemplarisch Tusche und Möhrle.

Letzterer wird heute in der LR wie folgt zitiert: "Es ist eine ähnliche Situation wie in der Abstiegssaison." Mit dem Unterschied, "dass wir das in diesem Jahr viel früher realisiert haben."
Da kann man nur hoffen, dass er nicht weiß, was das Wort "realisieren" bedeutet. Denn anderenfalls wäre die Ausgangssituation im Unterschied zur Abstiegssaison nunmehr keinesfalls besser...
Weiterhin führt Möhrle aus: "Wir stehen wieder da, wo wir vor dem Trainerwechsel standen." Das ist kaum anders zu interpretieren, als dass der Trainerwechsel nichts gebracht hat.

Tusche gibt offen die Abstiegsangst zu ("Wir haben Angst, dass es runter geht, dass wir die Klasse nicht halten."). Ehrenhaft. Jetzt muss nur noch der Schlüssel zur Trendwende gefunden werden.

Miriuta ist nicht sicher, ob alle Angst haben. Denn er glaubt, "dass die meisten noch nicht begriffen haben, dass wir im Abstiegskampf sind."

Tja, was denn nun? Alles aus einem Artikel. Alles recht widersprüchlich. Nach Klarheit und Einigkeit hört es sich nicht an. Jedenfalls erhöht der Trainer den Druck und ruft die Partie gegen Rostock schonmal zum "vielleicht wichtigste Spiel der Saison" aus.
http://www.lr-online.de/sport/energie-cottbus/Abstiegsangst-Geht-das-jetzt-wieder-los;art52793,5400515

Apropos, das nächste Heimspiel. Seit der tollen Fete sind nun 3 Wochen vergangen. Aufklärung weiterhin Fehlanzeige. Die Rostocker haben auch noch nicht viel gelernt, wie sie an diesem Wochenende wieder bewiesen. Ganz entgegen der Magdeburger Konzeption liefert Cottbus an die Rostocker zusätzliche 500 Tickets für das Spiel. Ob das ein kluger Entschluss der Führungsetage des FC Energie war?
This contribution was last edited by Buscemi on Feb 22, 2016 at 5:45 PM hours

Wo steht denn Energie wirtschafltich gegenüber anderen Zweitligaabsteigern/Drittligisten? Am vorhandenen Etat für diese aktuelle Elf kann es nicht liegen, dass man unten reinrutscht!?

Dass der Trainerwechsel nichts brachte, liest du aus der Aussage? Ich lese daraus, dass der Trainerwechsel (welcher durchaus kurzfristige Effekte besaß und immerhin zig Spiele ohne Niederlage und eine standfestere Defensive brachte, den Abwärtstrend unterbrach) am Grundproblem nichts änderte.
Fast jede im Vorfeld der Saison zur Führungsfigur - sportlich wie mental - erhobene Person (Tusche, Kauko, Zeitz, Lück, Garbu, Michel, Mimbala, Breitkreuz, später Schorch) funktioniert nicht als diese oder war verletzt, Hübener war raus und wird nun von a nach b geschoben, weil er immerhin die universellste Defensivgröße bleibt. Bleibt dann Uwe, der gefühlt sein Niveau hält.

So ein Trainerwechsel, der sich an jenes Gebolze Krämers (aka Grundproblem) anschließt, birgt Chancen, sich neu aufzustellen. Vorherige Tabus brechen, Stiländerungen, Chancenreset - das alte psychologische Spiel, @Kuhru. Nur muss dieser Reset dazu führen, dass die Spieler glauben - an sich und an den Trainer. Zuletzt war das dann wieder Fehlervermeidung und Ungeschick, ein funktionierendes Offensivspiel konnte Vasile nicht installieren als man noch ungeschlagen war und an Altlasten litt und es funktioniert auch jetzt nicht, trotz langer Pause. Führungsfiguren, die trotz Misere ihr Können abrufen - ein alter Keeper und ein alter IV!?

Nicht der Wechsel war ein Fehler - nur was passiert hier unter Lazi? Wo wirkt er ein?
Ruhe bringt er nicht ins Spiel (da wird der Ball mit Kopf und Bein schon weggeschlagen, bevor man ihn berührt), obwohl das nach seiner Ernennung stabiler wirkte; geschickter pressen werden die alten und teilweise steifen Hasen auch nicht mehr, im immer notwendigeren 1vs1/2 wirken Bouziane und Kaufmann zunehmend zu leicht (obwohl sie schon anders wirken konnten), die MS reiben sich im Zentrum als eindimensionaler Prellbock auf, das Flügelspiel lahmt in beide Richtungen, die Findungsphase im Defensivverbund hat man aus der WP in die Rückrunde verlegt.

Das Bild unter Krämer und Miriuta gleicht sich: Spielkultur bringt der Gegner ins Stadion der Freundschaft, egal wie der wirtschaftlich situiert ist. Dass die alle nicht wollen oder lieber bei 80% Leistungsvermögen laufen, glaube ich nicht.

Und das ist das Schlimme. Ich habe selbst 20 Jahre Fußball gespielt, Aufstiege und Abstiege erlebt. Und die "Mechanismen" , die Vorgänge in den Köpfen der Spieler sind, glaube ich , spielklasseübergreifend, dieselbigen. Du trainierst mit dem gleichen Eifer wie im Jahr zuvor, kommst in eine Mißerfolgs-Spirale und einfachste Dinge funktionieren plötzlich nicht mehr. Als erstes werden handelnde Personen auf dem Platz werden ausgetauscht ...ohne Erfolg ... dann folgt der Trainerwechsel ... es wird ein wenig an der Taktikschraube gedreht ... der Trainingseifer steigt nochmals ...weil man ja WILL..nochmals Spielerpersonal ausgetauscht ...und wenn dann der Erfolg trotzdem ausbleibt zieht zumindest bei einigen Spielern Ratlosigkeit und Resignation ein. Der Zusammenhalt der Truppe bröckelt.
Und in dieser Phase sehe ich die Mannschaft im Moment. Wie man das Ruder herum reißt weiß ich nicht. Wir haben es damals nicht geschafft.
Ein Hauptfehler unter Miriuta war mMn daß man vereinsseitig die Remis-Ungeschlagenenserie als Erfolg verbuchte. Ein Remis bringt aber nur 1 Punkt von möglichen dreien. Bei 1/3 Zielerreichung ist das Glas aber nicht halbvoll sondern weniger als halbleer. Die Wahrnehmung unserer Spieler war wohl eine andere was auch zu einer gewissen Selbstüberschätzung führte. Man wähnte sich einfach besser als man ist statt konstruktiv und selbstkritisch mit den erbrachten Leistungen umzugehen.
Wenn vereinsseitig auf der HP nach dem Spiel in Aalen eingeschätzt wurde daß das die Aalener Leistung ein Rückfall in die schlechten Leistungen vergangener Tage war dann ist das doch falsch analysiert... die Leistungen gg Stuttgart und Köln waren doch ebenso katastrophal...
This contribution was last edited by Max_Mustermann on Feb 23, 2016 at 12:14 PM hours