Spieltag: VfL Bochum - 1.FC Heidenheim

VfL Bochum 1848 ./. 1 FC Heidenheim 1846

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STT des Gegners

Wer sich dieser Tage durch die Medienlandschaft tummelt, der traut seinen Augen nicht. „Eine abwechslungsreiche, von beiden Seiten offensiv geführte Begegnung“, „anschließend packender Offensivfußball auf beiden Seiten mit vielen guten Gelegenheiten“, „Bochum zeigte 75 Minuten eine spielerische Glanzleistung“ und „ein Partie mit hohem Tempo und vielen Strafraumszenen“.

Dies ist die Spielbewertung aus dem „kicker“. Und zwar nicht *eine* Spielbewertung, sondern jeweils die Spielanalyse von den Spielen gegen Braunschweig, Karlsruhe, Frankfurt und Düsseldorf. Der VfL Bochum, dessen Spiele gegen Mitte und Ende der Hinrunde nur mit Alkohol und/oder als Gäste-Fan gut erträglich anzusehen waren, spielt derzeit einen gefälligen Ball, der quer durch den Blätterwald in höchsten Tönen gelobt wird. Drei der vorgenannten Vereine zählen immerhin zum (erweiterten) Aufsteiger-Kreis. Gegen keinen hat man verloren, alle hat man phasenweise dominiert. Jedes Spiel war so gut anzusehen, dass man über ganze sechs (!) hergegebene Punkte fast schon hinweg getröstet wird: In Bochum tut sich was und alle Zeichen stehen darauf, dass ein grantiger, kauziger Niederländer das Fußball-Bochum aus einem gefühlt jahrelangen Winterschlaf holt. Und es klingt mir noch im Ohr: Aus dem Kader sei nicht mehr herauszuholen tönte es noch im November! Wie unrecht er damit hatte…

Gegen Heidenheim wird es nun darum gehen, dass man sich für den ganzen Aufwand auch einmal mit einem Sieg belohnt. Basta. Toller Fußball bleibt toll anzusehen, aber letztendlich muss auch der Ertrag stimmen. Für die Ligaplatzierung, für die Fernsehgelder und schließlich für das eigene Selbstbewusstsein. Nicht ganz zu vergessen: CH und GJV wurden nun schon vermehrt in fremden Stadien gesichtet. Eine – immer noch – realistische einstellige Ligaplatzierung könnte so manches Argument liefern, den ein oder anderen Spieler nach Bochum zu lotsen.

Gegen Heidenheim wird Premiere gefeiert, da wir die Gäste aus Baden-Württemberg zum ersten Mal im Ruhrstadion begrüßen dürfen. Vor dieser Begegnung gab es ganze zwei Aufeinandertreffen beider Mannschaften. Das Hinspiel, als man sang- und klanglos mit 0:5 unterging und das Selbstbewusstsein der ersten Spiele einbüßte, und einen fast schon in Vergessenheit geratenen 2:0 DFB-Pokal-Triumpf aus dem Jahre 2012. Damals traf Dedic gleich zweimal für die Bochumer.

Fakten

Die Heidenheimer starteten respektabel in die Saison und waren noch am 15. Spieltag auf Platz 4 (!). Danach folgte eine Durststrecke als man in neun Partien lediglich zwei Mal gewinnen konnte. Zuletzt ging es jedoch gegen die Nürnberger mit einem knappen 1:0-Erfolg wieder leicht aufwärts. In der Rückrundentabelle belegt man Platz 17 (Bochum 10), in der Auswärtstabelle liegt man auf einem respektablen 10. Platz (Bochum zuhause 12) und auch das Torverhältnis kann sich mit 33:27 eigentlich sehen lassen.

So könnten sie spielen

Heidenheim spielte lange, lange Zeit in einem konservativen 4-4-2, hat aber nach der langen Durststrecke auf ein 4-1-4-1 umgestellt, was in Nürnberg auch erste Früchte trug. Verletzungsbedingt fehlen Janzer, Bagceci und Beermann. Sollte uns die selbst Aufstellung wie gegen Nürnberg gegenüberstehen, sähe es so aus:



Auf das Duo Niederlechner/Schnatterer muss man höllisch aufpassen: Niederlechner hat 15 Scorer (9 Tore, 6 Vorbereitungen), Schnatterer derer sogar 17 (8 Tore/9 Assists).

Jetzt wird es kniffelig: GJV scheint vorne sowas wie ein Luxusproblem zu haben – wer hätte das noch gegen Ende letzten Jahres gedacht…? Eisfeld kommt zurück. Tasaka, Gregoritsch und Cwielong werden ihre Trainingsrückstände zumindest reduziert haben. Bei so viel Offensivpotential wird es sehr schwierig…



Tipp

4:0 für uns. Nicht, weil ich in beispielsloser Arroganz den Gegner „kleinreden“ will (wie soll das nach DIESEM Hinspiel auch möglich sein?), sondern weil ich es den Jungs gönne, dass wieder ein Knoten platzt. Und weil ich – nach jahrelanger Schockstarre – wieder so dermaßen geil auf das Team und den Fußball, den sie spielen, bin, dass ich mit den STT schon montags angefangen hab. Einfach, weil ich den Freitag kaum erwarten kann Und weil der Kauzige die Zweifler und Hadernden schon bereits nach fünf Spielen überzeugt haben dürfte: Bochum ist wieder auf einem guten Weg, Festung daheim zu werden. Und bestimmt läuft es bald dem ein oder anderen dann auch dünn durch die Hose, wenn er ins Ruhrstadion kommt .
This contribution was last edited by Paolo da Palma on Mar 11, 2015 at 4:24 PM hours